Sicher ins Vollbad gleiten lassen – der Badewannenlift
Eine regelmäßige Körperhygiene ist in allen Altersstufen von hoher Bedeutung. In bestimmten Lebenssituationen kann die Durchführung die Betroffenen allerdings vor Hindernisse stellen. Gefühle, wie Angst vor Stürzen und motorische Unsicherheit können dazu führen, dass eine regelmäßige Körperhygiene erschwert wird.
Hilfsmittel wie der Badewannenlift können wackelige und damit gefährliche Angelegenheit, wie den Überstieg über den Badewannenrand erleichtern und somit die Körperpflege bis ins hohe Alter hinein leichter und sicherer machen.
Was ist ein Badewannenlift? Und wie unterscheidet er sich vom Badewannensitz oder Brett?
Der klassische Badewannenlift, der auch als Badelift bekannt ist, ist ein in Stuhlform geformtes Gestell, welches neben einem Sitz, einer Rückenlehne auch über eine Bodenplatte verfügt. Diese steht in der Badewanne selbst. Anders als der Badewannensitz oder das Badewannenbrett lässt sich die Position des Sitzes während des Badevorgangs durch die Liftfunktion beliebig verändern.
Wie funktioniert das genau?
Die Funktionsweise wird über eine Hebeeinrichtung gehandhabt. Im Gestell des Lifts ist eine schwimm- und wasserfeste Handbedienung verarbeitet. Durch das Bedienen lässt sich der Lift durch Tastendruck auf beliebige Höhe einstellen. Es bietet sich an, beim Einsteigen in die Wanne den Sitz des Liftes auf die höchste Position, etwa auf Höhe des Wannenrands, zu positionieren. Dadurch gelingt ein problemloser Übergang vom Rollstuhl oder aus dem Stand heraus auf den Lift. Die sogenannte Hubschere im Lift hebt und senkt sich sowohl im Wasser als auch im Trockenen. Die Traglast eines Badewannenlifts wird mit bis zu 140 kg angegeben.
Was sind Vor- und Nachteile?
Zunächst ist auf die Vorteile hinzuweisen. Dazu zählt allen voran die einfache Bedienung per Tastendruck, die ohne große Einweisung selbstständig genutzt werden kann. Auch muss mit diesem Hilfsmittel nicht auf das entspannende Vollbad verzichtet werden. Anders als das einfach zu montierende Badewannenbrett, ist der Badewannenlift allerdings mit einer etwas aufwändigeren Montage oder auch Demontage durch den Fachhandel verbunden. Damit sind wir bei den Nachteilen angekommen. Auch ist darauf hinzuweisen, dass bei einigen Modellen auch außerhalb der Badewanne räumlicher Spielraum vorhanden sein muss. Bei kleineren Bädern ist hier also Vorsicht geboten. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld genau, wie viel Platz Sie für Ihren Badewannenlift einplanen müssen.
Was ist der Unterschied zu einem Badekissen oder Tuchlifter?
Das Badekissen dient, ähnlich wie der Badewannenlift, dem sicheren Einstieg in die Badewanne. Das Badekissen wird dazu mit einem Kompressor aufgepumpt. Dieser ist je nach Hersteller entweder am Stromnetz angeschlossen oder wird mit einem Akku betrieben. Zuerst muss das Kissen möglichst bündig mit dem Badewannenrand aufgepumpt werden. Sitzt man dann bequem auf dem Kissen, wird langsam die Luft aus dem Kissen gelassen. Diese Aufgabe kann man selbst erledigen, bei pflegebedürftigen Menschen kann aber auch eine helfende Hand hilfreich sein. Je nach gewünschter Position kann das Kissen auf verschiedene Stufen eingestellt werden. Nach dem Badespaß können die meisten Luftkissen aus der Wanne entnommen werden, was für einen recht mühelosen Auf- und Abbau des Hilfsmittels spricht. Weiterhin ist interessant zu wissen, dass das Kissen bis zu 150 kg tragen kann. Auch der mögliche Transport des Kissens in andere Badewannen ist denkbar, was sich als Vorteil gegenüber dem Badewannenlift im klassischen Sinne abzeichnet. Genauso wie das Wegfallen der Montage. Von Nachteil sind hierbei allerdings die hohen Anschaffungskosten und die teilweise notwendige Hilfestellung einer weiteren Person in der Vorbereitung und Durchführung.
Eine weitere Alternative stellt der Tuchlifter dar. Stellen Sie sich hier ein breites Tragetuch vor, welches von einem seitlichen Wannenrand zum nächsten gespannt wird. Diese Konstruktion wird zusätzlich sicherer gemacht durch die integrierten Haltegriffe. Die Funktionsweise des Tuchlifters wird durch die an der Badezimmerwand befestigte Steuerungs- und Antriebseinheit gewährleistet. Diese verkürzt oder verlängert das Badeband durch ein entsprechendes Ein- oder Ausrollen. So kann per Knopfdruck das Band langsam verlängert werden, sodass man aus der Sitzposition in das Vollbad gleiten kann. Auch dieses Hilfsmittel kann mit bis zu 140 kg belastet werden. Vorteilhaft sind hier ebenfalls die einfache Montage, die platzsparende Lösung und die Transportfähigkeit des Hilfsmittels. Wie bei den anderen vorgestellten Lösung auch, schließt die Benutzung ein Vollbad nicht aus. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, ist in Punkto Sicherheit beim Tragetuch auf die zusätzlich notwendigen Haltegriffe hinzuweisen, ohne die die Nutzung erschwert wird. Außerdem ist es vorstellbar, dass Menschen die Probleme beim aufrechten Sitzen haben mit dem Tuchlift Schwierigkeiten bekommen, da es keine Möglichkeit zum Anlehnen gibt.
Kurz gesagt
Jetzt haben wir uns ausführlich die verschiedenen Hilfsmittel im Bereich des Badewannenliftes angeschaut und einige Vor- und auch Nachteile abgewägt. Welche Variante die für Sie passende ist, müssen Sie individuell bewerten und entscheiden. Wenn Sie oder Angehörige auf den Rollstuhl angewiesen sind, eignet sich vielleicht auch ein schwenkbarer Wannenlift. Nutzen Sie Beratungsmöglichkeiten, damit Sie in aller Ruhe und mit dem Gefühl der Sicherheit und Selbstständigkeit Ihr nächstes Vollbad genießen können.